3.2.1.21. Was ist das Ziel einer jeden Therapie?
Ziel einer jeden Therapie ist es, dem Klienten zu helfen, seine Bedürfnisse zu erkennen, seine Ziele zu formulieren, bewährte Methoden der Psychologie anzuwenden, unterstützend zur Seite zu stehen und neue Verhaltens und Denkweisen zu verankern.
3.2.1.22. Was kann der Berater durch seine Fragestellung bewirken?
Durch die Fragestellung des Beraters kann dieser den Fokus des Klienten in eine bestimmte Richtung lenken. Dadurch ist es auch möglich, dass der Berater das Denken des Klienten auf eine Lösung hin bewegt.
3.2.1.23. Was ist der Unterschied zwischen einem Berater und einem Therapeuten?
Der Therapeut macht nicht nur Beratungen, sondern sorgt durch Bewusstseinserweiterungsprozesse dafür, dass Verhaltensänderungen stattfinden. Dazu ist der Kontakt mit dem eigenen Unterbewusstsein notwendig.
3.2.1.24. Was ist ausschlaggebend um eine neue Verhaltens- und Denkweise zu verankern?
Um eine neue Verhaltens- und Denkweise zu verankern ist es notwendig, dass der Klient über eine sehr starke Motivation verfügt, diese Veränderung herbeizuführen. Die Glaubenssätze und Prägungen des Klienten müssen überprüft und entsprechend verändert werden.
3.2.2.25. Welche Arten von Wachstum unterscheidet man?
Man unterscheidet zwischen:
- Wachstum durch Liebesfähigkeit
- Wachstum durch Selbsterkenntnis und Bewusstseinserweiterung
- Wachstum durch Eigenverantwortung
3.2.2.26. Welche Gefühle stehen der eigenen Liebesfähigkeit entgegen?
Der eigenen Liebesfähigkeit stehen oftmals Gefühle wie Hass, Neid, Eifersucht, Gier, Konkurrenzdenken, Rache oder Selbstverachtung entgegen.
3.2.2.27. Was ist das Ergebnis einer Bewusstseinserweiterung?
Eine Bewusstseinserweiterung gipfelt bei den meisten Menschen darin, dass sie sensibler im Umgang mit sich selbst und anderen werden, eine gesunde Urteilskraft entwickeln und mehr Verständnis für andere Formen der Lebensgestaltung aufbringen.
3.2.2.28. Was verhindert bei den meisten Menschen die Übernahme von Eigenverantwortung?
Viele Menschen verstehen sich als Marionetten des Lebens. Das heißt, sie lehnen jede Verantwortung ab und sprechen sich selbst die Fähigkeit ab, mit ihren Fähigkeiten auf die Einflüsse der Umwelt zu reagieren.
3.2.3.29. Wie kommt es zu einer Vertrauensbasis zwischen dem Berater und dem Klienten?
Maßgebend dafür, ob wir einer anderen Person vertrauen sind die Signale, die unser Unterbewusstsein in den ersten Sekunden von dieser Person empfängt. Dies sind Signale wie die Körperhaltung, Mimik, Gestik, Kleidung, Sprache und Verhalten.
3.2.3.30. Wie kann durch die Körperhaltung eine Barriere zwischen dem Klienten und dem Berater entstehen?
Tritt der Berater dem Klienten mit verschränkten Armen und Beinen, einem abgewandten Blick und einer zurücklehnenden Körperhaltung gegenüber, so wird dies eine Barriere in der Kommunikation zu dem Klienten aufbauen.
3.2.3.31. Was sind die beiden wichtigsten Elemente in der Gesprächsführung?
In der Gesprächsführung sind die wichtigsten Elemente die Fragestellung und das Zuhören. Über die Fragestellung kann der Klient in eine bestimmte Richtung geführt werden. Insbesondere ermöglicht die Sprache auch hypnotische Zustände einzuleiten.
3.2.3.32. Nennen Sie die vier Grundpfeiler des gekonnten Zuhörens!
Das gekonnte Zuhören beinhaltet:
- Ungeteilte Aufmerksamkeit
- Pausen
- Nachfragen
- Wiederholungen
3.2.4.33. Was können Gründe für ein Zuspätkommen des Klienten sein?
Gründe für ein Zuspätkommen können Gefühle der Angst und der Unfähigkeit sein. Es ist jedoch auch möglich, dass sich der Klient nicht gegenüber den Forderungen anderer Menschen abgrenzen kann oder dass er damit den Berater herausfordern möchte.
3.2.4.34. Welche Fragen an den Klienten können dazu führen, dass man sich über ein unbefriedigtes Bedürfnis klar wird?
Folgende Fragen helfen bei der Klärung zur Beseitigung unbefriedigter Bedürfnisse:
- Was hat sich an der Situation oder an dem Zustand geändert?
- Warum wird dieses Bedürfnis nicht mehr befriedigt?
- Gibt es ein auslösendes Ereignis oder war es eine schleichende Entwicklung?
- Was müsste sich ändern, damit dieses Bedürfnis befriedigt würde?
3.2.4.35. Wie sollte der Berater sich verhalten, wenn die Ziele des Klienten nicht mit seinen Werten vereinbar sind?
Sind die Ziele des Klienten nicht mit den Werten des Beraters vereinbar, so sollte sich der Berater klar davon abgrenzen und sich bewusst machen, dass er die Zielsetzung nicht vor seinem Gewissen zu vertreten hat. Jede Beratung muss sich nach den Bedürfnissen und Vorstellungen des Klienten richten. Kann der Berater dies nicht tun, so sollte er die Beratung nicht durchführen.
3.2.4.36. Warum sollten keine Beratungssitzungen am Telefon abgehalten werden?
Am Telefon ist es nicht möglich die Erscheinung und Körperhaltung des Klienten zu beurteilen. Dies kann jedoch wichtig sein, wenn der Berater die Haltung des Klienten zu einer bestimmten Aussage einschätzen muss. Oftmals kann an Widersprüchen zwischen Körpersprache und Aussage angeknüpft werden.
3.2.5.37. Mit welchen kritischen Reaktionen des Klienten muss der Berater rechnen?
Kritische Reaktionen des Klienten können in Form von Widerständen, aber auch in Form von Verhaltensmustern und falschen Erwartungen auftreten.
3.2.5.38. Warum kann es gerade in Beratungssitzungen häufig zu Widerständen kommen?
Erkennt der Berater, warum der Klient ein bestimmtes Problem hat, und konfrontiert ihn mit diesem auslösenden Verhalten, so kann dies dazu führen, dass der Klient sein eigenes Fehlverhalten nicht akzeptieren kann und sich dadurch ein Widerstand gegen den Berater entwickelt.
3.2.5.39. Nennen Sie einige Verhaltensweisen, die auf einen Widerspruch hindeuten können!
Auf einen Widerspruch können hindeuten:
- Häufiges Zuspätkommen
- Lügen
- Abbruch der Beratung
- Unentschlossenheit und Ausreden
3.2.5.40. Wie reagiert der Berater auf einen Widerstand des Klienten?
Der Berater sollte den Widerstand des Klienten als ein wichtiges Instrument des Lebens begreifen. Maßgebend für den Widerstand sind die Werte und Glaubenssysteme des Klienten, die mit zusammen genauer untersucht werden müssen um den Widerstand aufzulösen.
3.2.6.41. Durch wen wurden die Strukturen der Abwehrmechanismen begründet?
Die Strukturen der Abwehrmechanismen wurden von Sigmund Freud erarbeitet und gehören heute zu den grundlegenden Erkenntnissen in der klassischen Psychoanalyse.
3.2.6.42. Nennen Sie die häufigsten Abwehrmechanismen!
Die häufigsten Abwehrmechanismen sind:
- Verdrängung
- Identifizierung
- Substitution
- Unterdrückung
- Projektion –
- Überkompensation
- Rationalisierung
3.2.6.43. Wann spricht man von einer Projektion?
Bei der Projektion wird das eigene Verhalten Objekten oder Personen der Umwelt zugeschrieben.
Dabei erlebt der Klient das Verhalten, welches er zeigt als Verhalten anderer Personen. Die Projektion ist eine der häufigsten Formen der Abwehr.
3.2.6.44. Wann spricht man von einer Substitution?
Bei der Substitution werden bestimmte Gefühle auf Ersatzobjekte übertragen. So kommt es zum Beispiel gegenüber einer bestimmten Person zu einem Verhalten, das eigentlich für eine andere Person bestimmt war.