Welcher Yoga Stil passt zu dir?
Yoga hat seinen Ursprung ist Indien, es ist mittlerweile jedoch auch in der westlichen Welt sehr beliebt. Es gibt viele unterschiedliche Yoga Arten & Stile und Yoga Formen sowie Orte, an denen du Yoga praktizieren kannst.
Du kannst Yoga in einem Yoga Studio oder zu Hause üben. Auch in vielen Wellness Hotels, in einem Yoga Retreat, wie zum Beispiel bei einem Schweige Retreat oder bei einer Auszeit wie bei einem Klosterurlaub kannst du Yoga praktizieren.
Vielfach gibt es die Möglichkeit, Yoga mit Heilfasten zu kombinieren. Durch das Fasten wird dein Körper entgiftet und entschlackt, durch die Yogapraxis kannst du dein körperliches Wohlbefinden steigern, dein Körper und dein Geist kann so zur Ruhe finden.
Yoga kann Teil von MBSR sein - diese Abkürzung steht für Mindfulness Based Stress Reduction, was auf Deutsch "Stressbewältigung durch Achtsamkeit" bedeutet.
In seiner ursprünglichen Form gab es im Yoga keine Unterteilung in die verschiedenen Yoga Formen.
Im Westen bekannte Yoga Stile sind zum Beispiel Ashtanga Yoga, Hatha Yoga, Kundalini Yoga oder Sivananda Yoga. Dies ist jedoch nur eine kleine Auswahl der verschiedenen Angebote an Yoga Arten.
Egal, ob du Yoga aus spirituellen Gründen praktizieren möchtest oder du dabei eher die sportliche Herausforderung suchst – du findest bestimmt den passenden Yoga Stil für dich und deine Bedürfnisse.
Dieser Artikel gibt einen Überblick über die beliebtesten und bekanntesten Yoga Stile.
Doch zunächst erhältst du grundsätzlich einige Informationen zum Thema Yoga.
Was ist Yoga?
Yoga ist sowohl körperliches als auch geistiges Training. Eine Yoga-Einheit kann eine kleine Auszeit aus dem Alltag für dich sein. Es kann dir bei der Selbstfindung helfen oder eine wichtige Hilfe bei Lebenskrisen sein.
Im Yoga gibt es drei klassische Säulen. Diese sind:
- Asanas – darunter versteht man die unterschiedlichen Körperhaltungen und Körperübungen
- Pranayama – dies sind verschiedene Atemübungen
- Meditationen
Diese drei Säulen sind ein wichtiger Bestandteil jeder Yoga-Einheit. Je nach Yoga Stil haben diese Säulen mehr oder weniger Wichtigkeit und nehmen unterschiedlich viel Zeit in der Yoga Einheit in Anspruch.
In einigen spirituellen Yoga Stilen steht das Meditieren und das Singen von Mantren im Mittelpunkt, wo hingegen in sportlicheren Stilen die Körperübungen im Vordergrund stehen. Es gibt auch sehr viele Mischformen der unterschiedlichen Yoga Arten.
Um den passenden Yoga Stil für dich zu finden, ist es am besten, wenn du unterschiedliche Formen ausprobierst. Auch die Wahl des passenden Trainers ist wichtig, um die Yoga Art zu finden, die zu dir passt. Weil es so viele unterschiedliche Yoga Stile und Trainer gibt, ist es schwer, dir eine Empfehlung zu geben, welche Yoga Art du am besten praktizieren solltest.
In diesem Artikel werden die Yoga Stile in „sanftes Yoga“, „spirituelles Yoga“ und „sportliches Yoga“ unterteilt.
„Sanftes Yoga“
Hier liegt der Schwerpunkt vor allem darauf, dass die Asanas achtsam und korrekt ausgeführt werden. Die sanften Yoga Stile sind auf Grund des gemächlichen Tempos ideal für Anfänger geeignet. Ziel dieser Yoga Arten ist es, zur Ruhe zu kommen.
Hatha Yoga
Hatha Yoga ist besonders für Yoga Anfänger, egal welchen Alters oder welchen Fitnesslevels, geeignet. Viele Yoga Formen, die im Westen bekannt sind, haben sich aus dem Hatha Yoga entwickelt.
Du lernst im Hatha Yoga alle Elemente des Yoga kennen.
Körperübungen werden in sanfter Bewegung miteinander verbunden. Besonders wichtig ist es, dass diese achtsam ausgeführt werden. Die Asanas können jedoch durchaus auch herausfordernd sein. Nach den Körperübungen folgt am Ende der Yoga Einheit eine Entspannungsphase.
Iyengar Yoga
Bei dieser Yoga Form geht es in erster Linie um die korrekte Ausführung der unterschiedlichen Asanas. Man verbleibt für längere Zeit in einer Körperform.
Auch diese Art des Yoga ist für Anfänger gut geeignet, weitere Zielgruppe sind ältere Menschen oder Menschen mit körperlichen Behinderungen oder Krankheiten.
Grundsatz dieses Yoga Stils ist es, dass alle Menschen diesen praktizieren und von ihm profitieren können. Auch in der Yoga Therapie kommt dieser Stil häufig zum Einsatz.
Beim Iyengar Yoga werden häufig Hilfsmittel wie Blöcke, Gurte, Pölster oder Stühle verwendet.
Yin Yoga
Auch diese Yoga Art eignet sich besonders für Anfänger. Eine weitere Zielgruppe sind Schwangere.
Es handelt sich dabei um eine besonders langsame und achtsame Yoga Variante (Achtsamkeit). Die Asanas werden hauptsächlich im Sitzen und Liegen durchgeführt.
Merkmal dieses Yoga Stils ist es, dass man die Asanas lange (bis zu 5 Minuten) hält.
Ziel ist es dabei, den Atem frei fließen zu lassen und so zur Ruhe zu kommen.
So können körperliche und emotionale Blockaden gelöst werden.
Beim Yin Yoga werden Faszien und das Bindegewebe aktiviert und der gesamte Körper, wie Muskeln, Bänder und Sehnen gedehnt.
„Spirituelles Yoga“
Wie der Name schon sagt, liegt der Schwerpunkt hierbei vor allem bei spirituellen und philosophischen Themen. Oberstes Ziel dieser Yoga Stile ist ein ausgeglichener Geist in einem entspannten Körper.
Anusara Yoga
Wörtlich übersetzt bedeutet Anusara Yoga „Dem Weg des Herzens folgend“.
Dieser moderne Yoga Stil entstand im Jahr 1997 aus dem Iyengar Yoga. Auch beim Anusara Yoga ist die korrekte Ausführung wichtig. Außerdem gibt es in jeder Yoga Einheit ein philosophisches Thema.
Anusara Yoga ist auch für Anfänger gut geeignet, da die einzelnen Asanas detailliert angesagt werden und das Tempo eher langsam ist. Die einzelnen Körperhaltungen werden in dynamischen Flow nacheinander eingenommen.
Kundalini Yoga
Die wichtigsten Elemente dieses Yoga Stils sind Mudren, Mantren sowie Meditationen und Atemübungen.
Ein Mudra ist eine bestimmte Hand- oder Fingerhaltung, durch die verschiedene Energiekanäle des Körpers aktiviert werden.
Die Körperhaltungen werden oftmals in einer so genannten Kriya-Übungsreihe immer wieder, manchmal minutenlang, wiederholt.
Durch die sehr spirituellen Elemente unterscheidet sich Kundalini Yoga sehr von anderen Yoga Stilen, daher solltest du für Spiritualität offen sein, damit dieser Stil für dich geeignet ist. Kundalini Yoga eignet sich gut für Anfänger oder für Schwangere.
Häufig wird eine Kundalini Yoga Einheit einer bestimmten Körperregion oder einem Organ gewidmet.
Sivananda Yoga
Der Name "Sivanada Yoga", stammt von Swami Sivananda Saraswati, dem Begründer dieses Yoga Stils.
Er bildete in seinem Ashram in Rishikesh viele Yogis aus.
Noch heute werden die Asanas in der Rishikesh-Reihe ausgeführt, das heißt, jede Yoga Stunde hat einem festen Ablauf. Sowohl zu Beginn als auch am Ende der Einheit singen die Teilnehmer gemeinsam ein Mantra.
Zunächst werden Atemübungen durchgeführt, danach folgen Sonnengrüße. Im Anschluss folgt eine feste Reihenfolge von 12 Asanas wie Vorbeugen, Rückbeugen, Drehungen und Umkehrstellungen.
Am Ende der Einheit folgt eine Entspannungsphase mit Meditation.
Ziel dieses Yoga Stils ist es, Körper und Geist zur Ruhe kommen zu lassen.
Auch diese Richtung ist gut für Anfänger geeignet.
„Sportliches Yoga“
Neben sanften und spirituellen Yoga Stilen gibt es auch Stilrichtungen, die die Yogis körperlich herausfordern. Jedoch gibt es auch bei diesen Yoga Stilen meist einen spirituellen Hintergrund.
AcroYoga®
Wie der Name dieses Yoga Stils bereits erahnen lässt, handelt es sich hierbei um eine Kombination von Yoga und Akrobatik. Acro Yoga wurde im Jahr 2003 begründet und wird auf der ganzen Welt immer beliebter.
Die Asanas sind spielerisch und dynamisch und werden häufig zu zweit praktiziert. So werden Vertrauen und Verbundenheit gefördert.
Ashtanga Yoga
Hierbei handelt es sich um einen sehr herausfordernden und dynamischen Yoga Stil, der sich vor allem für Menschen eignen, die sich körperlich fordern und herausfordern wollen. Für Anfänger eignet sich Ashtanga Yoga daher eher weniger.
Es gibt sechs unterschiedliche Übungsserien mit festgelegten Asanas. Diese werden im eigenen Atemtempo durchgeführt, jede Körperhaltung wird für 5 Atemzüge gehalten. Eine Übungsserie wird so lange geübt, bis sie perfekt beherrscht wird. Erst dann beginnt man mit der zweiten Übungsserie.
Bikram Yoga ®
Bikram Yoga praktiziert man bei 40° Raumtemperatur und 40 % Luftfeuchtigkeit. Dadurch ist dieser Yoga Stil sehr anstrengend und schweißtreibend. Wer diesen Yoga Stil durchführen möchte, sollte körperlich fit sein. Vor allem in den ersten Einheiten wird der Kreislauf belastet, bis er sich an die Belastung gewöhnt hat.
Es gibt eine dynamische Abfolge von 26 festgelegten Körperübungen und zwei Atemübungen.
Nachteil dieser Stilrichtung ist es, dass man ihn nicht zu Hause praktizieren kann.
Jivamukti Yoga
Die Besonderheit dieser Yoga Richtung ist es, dass jede Einheit durch laute Musik begleitet wird. Übersetzt bedeutet Jivamukti „befreite Seele“. Die Musik soll den Yogi durch die Yoga-Einheit tragen und die Anstrengung der Asanas vergessen lassen.
Jivamukti Yoga ist sehr dynamisch und dadurch sehr anstrengend.
1984 gründeten Sharon Gannon und David Life diesen Yoga-Stil in New York, er wurde stark vom Ashtanga Yoga geprägt.
Auch Mantren und Mediationen sowie Veganismus sind Elemente des Jivamukti Yoga.
Vinyasa Yoga /Vinyasa Flow
Vinyasa Yoga wurde stark vom Hatha Yoga geprägt, die Asanas werden sehr dynamisch und kraftvoll ausgeführt und miteinander verbunden. So entsteht der dynamische Vinyasa Flow. Wichtig ist das Zusammenspiel von Bewegung und Atmung.
Diese Yoga Richtung ist vor allem für sportliche Personen geeignet.
Meditationen werden in dieser Stilrichtung meist nicht eingebaut.
Fazit
Egal wie fit oder wie alt du bist und welchen Effekt du mit deinen Yoga Übungen erzielen willst, egal ob du Yoga zu Hause, in einem Studio, bei deinem Yoga Retreat oder Klosterurlaub praktizieren willst, jeder findet das richtige Programm für sich. Yoga kann auch eine Hilfe in einer Lebenskrise sein, in dem du mal zur Ruhe kommen kannst und zu dir selber findest.
Je nachdem welches Ziel du verfolgst, ob du körperliche Fitness als Ziel hast oder Yoga dir Hilfe bei einer Lebenskrise oder bei der Selbstfindung bieten soll, es gibt bestimmt für jeden den passenden Yoga Stil.
Neben den in diesem Artikel vorgestellten Yoga Stilrichtungen gibt es noch viele weitere Yoga Arten, zum Beispiel auch ausgefallene Stile wie Stand Up Paddle Yoga oder Lach Yoga.
Wenn du mit Yoga beginnen möchtest, solltest du am besten verschiedene Yoga Stile und auch Yoga Lehrer ausprobieren. So kannst du feststellen, welcher Stil und welcher Lehrer gut zu dir passt und was dir am meisten Spaß macht.